Alterspyramide Deutschland: Immer weniger Jüngere!

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Die Alterspyramide Deutschland gibt einen Überblick über die Entwicklung im Altersaufbau der Bevölkerung. Ein Vergleich der letzten Jahre macht deutlich, dass die Bevölkerung immer älter wird. Prognosen bis in das Jahr 2060 zeichnen hier noch deutlich mehr Veränderungen.

Veränderungen der Alterspyramide Deutschland bis 2060

Vorausberechnungen in Bezug auf die Bevölkerung in Deutschland werden immer wieder gemacht. Ziel ist es, ein ungefähres Bild davon zu bekommen, wie sich der Altersdurchschnitt ändern könnte. Die Sorge darüber, dass es immer weniger jüngere Menschen in Deutschland gibt, scheint berechtigt zu sein.

Es gibt verschiedene Varianten, die eine Bevölkerungsvorausberechnung darstellen. Besonders bekannt ist die Variante der Kontinuität bei einer schwächeren Zuwanderung, die durch das Statistische Bundesamt bereitgestellt wird.

Grundlage für die Darstellung ist eine Geburtenrate, die festgelegt werden muss. Die Konstanz der Geburtenrate ist dabei ebenfalls vorhanden. Hier hat das Statistische Bundesamt sich für den Wert von 1,4 entschieden. Das heißt, in der Vorausberechnung der Alterspyramide Deutschland wird davon ausgegangen, dass jede Frau auch in den folgenden Jahrzehnten durchschnittlich 1,4 Kinder bekommt.

Allerdings wird auch hier weiter davon ausgegangen, dass das Durchschnittsalter der Frauen für die Geburt des ersten Kindes weiter ansteigen wird, wie es auch in den vergangenen Jahren schon der Fall war.

Ebenfalls bedacht wird ein Anstieg der Lebenserwartung. Durch die zunehmenden Veränderungen in der modernen Medizin, steigt die Lebenserwartung der Menschen an. Hier ist davon auszugehen, dass dies auch bis 2060 weiter der Fall sein wird. So besteht die Vermutung, dass Männer durchschnittlich sieben Jahre und Frauen durchschnittlich sechs Jahre älter werden.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Zuwanderungsrate, die gerade in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat, vermutlich aber in Zukunft wieder sinken und sich bei einer konstanten Zahl einpendeln wird. ( Foto: Shutterstock- _ra2 studio)

Nicht zu unterschätzen ist auch die Zuwanderungsrate, die gerade in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat, vermutlich aber in Zukunft wieder sinken und sich bei einer konstanten Zahl einpendeln wird. ( Foto: Shutterstock- _ra2 studio)

Der Einfluss der Zuwanderungsrate auf die Alterspyramide Deutschland

Nicht zu unterschätzen ist auch die Zuwanderungsrate, die gerade in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat, vermutlich aber in Zukunft wieder sinken und sich bei einer konstanten Zahl einpendeln wird. Dies wird bei der Bevölkerungsvorausberechnung und der Erstellung der Alterspyramide Deutschland auch berücksichtigt.

So wird hier innerhalb von sechs Jahren, von 2016 bis 2021, mit einer Änderung der Zuwanderungsrate von 500.000 auf nur noch 100.000 Menschen gerechnet. Es gibt auch Berechnungen, die eine Zuwanderungsrate nicht oder nur in einem geringen Maß einbeziehen. Im Ergebnis zeigen sich jedoch bei allen Varianten der möglichen Entwicklung der Alterspyramide Deutschland ähnliche Ergebnisse.

Bevölkerungsrückgang und Änderung in der Altersstruktur ist zu vermuten

In Hinblick auf die Entwicklungen bis zum Jahr 2060 ist davon auszugehen, dass es in Deutschland zu einem Bevölkerungsrückgang kommt. Grund dafür ist, dass die konstante Geburtenrate nicht die Anzahl der Menschen ausgleichen kann, die sterben.

Auch wenn es weiterhin Zuwanderungen nach Deutschland gibt, so ist auch zu berücksichtigen, dass Abwanderungen ebenfalls stattfinden. Der Saldo aus dieser Kombination wird den Rückgang in der Bevölkerungsgeographie nicht ausgleichen können.

Sorge macht den Verantwortlichen, dass gerade die Anzahl der Bevölkerung zurückgeht, die sich im erwerbsfähigen Alter befindet. Während es im Jahr 2013 noch rund 49 Millionen Menschen im Alter zwischen 20 bis hin zu 64 Jahren gab, ist 2060 davon auszugehen, dass die Zahl auf rund 35 Millionen sinken wird.

Ein Blick auf die Alterspyramide Deutschland zeigt, dass dies tragische Folgen haben kann. Selbst dann, wenn die Erwerbstätigen auf 67 Jahre steigen, wird die Zahl ebenfalls sinken und bis 2060 vielleicht noch bei rund 40 Millionen Menschen liegen.

Aber auch Veränderungen in Hinblick auf die Anzahl der jüngeren Menschen sind zu vermuten. Aktuell liegt der Anteil an der Bevölkerung bei rund 15 Millionen. Bis 2060 kann die Anzahl auf rund 12 Millionen sinken. Sie haben dann nur noch einen Anteil von 16 % an der Gesamtbevölkerung laut Alterspyramide Deutschland.

Video: Warum die Alterspyramide für uns so wichtig ist! (#40)

Anstieg bei den älteren Menschen

Anders sieht es bei den älteren Menschen in der Alterspyramide Deutschland aus. Hier ist ein Anstieg zu erwarten und dieser wird sich deutlich zeigen. Ab einem Alter von 65 Jahren wird es ein starkes Wachstum innerhalb der nächsten 20 Jahre geben. Grund dafür ist, dass dann die Menschen den Altersbereich erreichen, die aus sehr geburtenstarken Jahrgängen stammen.

Aktuell zählt etwa jeder fünfte Bewohner in Deutschland zur genannten Gruppe. Der Anteil liegt bei rund 21 %. Ändern wird sich dies bei 2060 in einen Anteil von bis zu 33 %.

Ein weiterer Faktor ist, dass die Alterung in der Alterspyramide Deutschland vor allem bei den Menschen zu finden ist, die 80 Jahre oder älter sind. Die zunehmende Lebenserwartung ist an dieser Stelle ein weiterer Faktor.

Ein Rückblick auf 2013 zeigt, dass damals etwa 4,4 Millionen der deutschen Bürger ein Alter von 80 Jahren oder mehr hatten. 2060 ist damit zu rechnen, dass die Anzahl auf 9 Millionen steigen wird. Das ist eine Verdoppelung im Vergleich zur heutigen Zeit.

Ebenfalls zu erwähnen ist auch die Pflegeversicherung. Die Ausgaben der Pflegeversicherung für einen Bürger werden im Alter deutlich höher.  ( Foto: Shutterstock-_Nancy Beijersbergen )

Ebenfalls zu erwähnen ist auch die Pflegeversicherung. Die Ausgaben der Pflegeversicherung für einen Bürger werden im Alter deutlich höher. ( Foto: Shutterstock-_Nancy Beijersbergen )

Auswirkungen der zunehmenden Alterung in Deutschland

Die Alterspyramide Deutschland der Zukunft zeigt einen Anstieg der alten Menschen und einen Rückgang der jungen Menschen. Was heute auf der Straße vielleicht noch nicht erkennbar ist, wird jedoch einen starken Einfluss auf den gesundheitlichen und auch den sozialen Bereich haben. Wie die Auswirkungen tatsächlich ausfallen, lässt sich noch nicht genau sagen. Abschätzungen gibt es dazu jedoch schon einige.

Ein Blick auf die sozialen Einflüsse ist dabei besonders interessant. Hier ist auf den Generationenvertrag zu verweisen. Die Grundlage für diesen Vertrag ist der natürliche Lauf des Lebens. Nach der Geburt und im Kindesalter sind die Menschen abhängig von anderen Menschen und empfangen Leistungen.

Gehen sie dann in die Arbeitswelt, werden sie zu dem Teil der Bevölkerung, der Leistungen erbringt und damit die anderen Menschen unterstützt. Sobald ein bestimmtes Alter erreicht wird, wird ein Mensch in Deutschland wieder zu einem Empfänger von Leistungen. Auch wenn es keinen schriftlichen Generationenvertrag gibt, so zeigt doch die Vergangenheit, dass die einzelnen Generationen diesen anerkennen und sich ihrer Aufgaben bewusst sind.

Damit der Generationenvertrag auch weiter umgesetzt werden kann, ist es notwendig, dass es unter den Generationen auch ein gewisses Gleichgewicht gibt. Ein Blick auf die vermutete Entwicklung der Alterspyramide Deutschland zeigt, dass dieses Gleichgewicht auf die Dauer nicht eingehalten werden kann.

Eine wichtige Grundlage für das gleichmäßige Verhältnis ist die Geburtenrate. Der Faktor, dass die Lebenserwartung weiter zunimmt, die Geburtenrate jedoch nicht ebenfalls steigt, ist dabei zu berücksichtigen.

Die sozialen Systeme in Deutschland werden unter der Last zunehmend leiden. Hier setzt die Aufgabe der Politik an. Durch die Bevölkerungsvorausberechnungen und die Alterspyramide Deutschland sieht die Politik, wo gehandelt werden muss. Die Gespräche darüber, das erwerbsfähige Alter immer höher anzusetzen, sind eines der Ergebnisse. Aber auch im Bereich der Familienpolitik wird immer wieder davon gesprochen, mehr Anreize zu schaffen.

Damit ältere Menschen im Ruhestand auch versorgt werden können, gibt es die Rentenversicherung. Mehr als 90 % der Menschen beziehen Leistungen aus dieser. (Foto: Shutterstock-bbernard )

Damit ältere Menschen im Ruhestand auch versorgt werden können, gibt es die Rentenversicherung. Mehr als 90 % der Menschen beziehen Leistungen aus dieser. (Foto: Shutterstock-bbernard )

Die starke Belastung der Sozialversicherungssysteme

Besonders bedenklich sind die Auswirkungen der erwarteten Alterspyramide Deutschland in Bezug auf die Sozialversicherungssysteme, die eine wichtige Grundlage in Deutschland darstellen. Durch eine verschobene Altersstruktur nimmt die Belastung der Systeme zu.

Zu unterscheiden ist dabei zwischen den folgenden Versicherungen:

  1. Rentenversicherung
  2. Damit ältere Menschen im Ruhestand auch versorgt werden können, gibt es die Rentenversicherung. Mehr als 90 % der Menschen beziehen Leistungen aus dieser. Rücklagen für die Zukunft gibt es in der Rentenversicherung kaum. Die Einzahlungen der erwerbsfähigen Bevölkerung werden direkt an die Rentner ausgezahlt. Eine Reform dieses Systems muss erfolgen, wenn immer mehr ältere Menschen in Deutschland leben, die Anzahl der jungen Menschen aber abnimmt.

    Eine Reform kann unterschiedliche Maßnahmen mit sich bringen. Dazu gehören auch Erhöhungen der Beiträge oder Senkungen der Rentenzahlungen. Zudem ist es möglich, dass das Alter für den Ruhestand weiter angehoben wird.

  3. Krankenversicherung
  4. Die gesetzliche Krankenversicherung gehört mit zu den wichtigsten Versicherungen in Deutschland. Ein Anteil von rund 90 % der Menschen ist hier versichert. Der restliche Anteil hat sich für eine private Krankenversicherung entschieden. Auch hier erfolgt keine Anhäufung von Rücklagen, da hier ebenfalls ein Umlagesystem vorhanden ist.

    Durch eine demografische Alterung ist davon auszugehen, dass die Ausgaben für die Krankenversicherung steigen. Für die Bevölkerung bedeutet dies, dass es auch hier zu Reformen kommen kann. Neben einer Erhöhung der Ausgaben, werden auch die Einnahmen der Krankenkassen sinken. Es ist davon auszugehen, dass daher die Beiträge weiter ansteigen werden und eine Marke von 20 % erreichen.

  5. Pflegeversicherung
  6. Ebenfalls zu erwähnen ist auch die Pflegeversicherung. Die Ausgaben der Pflegeversicherung für einen Bürger werden im Alter deutlich höher. Dies zieht eine Erhöhung der Beiträge auch hier nach sich. So müssen beitragszahlende Bürger davon ausgehen, dass der Satz bis auf 6 % steigen kann – bis zum Jahr 2040.

Diese Prognosen machen deutlich, dass die demografische Alterung einen unmittelbaren finanziellen Einfluss auf die Bevölkerung hat und mit zusätzlichen hohen Beitragszahlungen zu rechnen ist.

Video: Bevölkerungspyramide: Altersstruktur einer Bevölkerung – Demographie 2 ● Gehe auf SIMPLECLUB.DE/GO

Wie empfindet die Bevölkerung den Rückgang der jungen Menschen?

Wird in der Bevölkerung gefragt, ob die Menschen das Gefühl haben, dass Deutschland älter wird, fallen die Antworten ganz unterschiedlich aus. In Städten, wie beispielsweise in Köln, Hamburg oder auch München, erkennen die Menschen deutlich, dass die Menge an Bewohnern in der Stadt zunimmt. Weniger fällt ihnen jedoch das zunehmende Alter der Bürger auf.

In diesem Zusammenhang ist zu wissen, wo die Alterung, die sich in der Alterspyramide Deutschland zeigt, eigentlich besonders auffällt. Es wird deutlich, dass nicht die Städte betroffen sind. Es sind in erster Linie die ländlichen Regionen, die stark unter der zunehmenden Alterung leiden.

Während es für die jungen Menschen hier kaum Perspektiven gibt und sie in die Städte ziehen oder ins Ausland gehen, bleibt die ältere Bevölkerung auf dem Land oder in kleinen Städten. Familien mit Kindern sind hier deutlich weniger zu finden.

Dies bringt ebenfalls große Probleme mit sich. Ausreichend Wohnraum in den Städten zu schaffen, der auch bezahlbar ist, steht dem entgegen, dass auf dem Land immer mehr Häuser und Wohnungen einen Leerstand aufweisen.

Auch in diesem Bereich muss die Regierung daher darüber nachdenken, wie Anreize dafür geschaffen werden können, dass junge Menschen und Familien wieder den Weg auf das Land suchen und sich auch vorstellen können, hier länger zu bleiben.

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