Im Rahmen des 24. Deutschen Lebertags lag der Fokus auf der Bedeutung der Kenntnis der eigenen Leberwerte für die Gesundheit der Leber. Durch die Analyse der Leberwerte im Blut können mögliche Lebererkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Erhöhte Leberwerte können ein Hinweis auf eine Lebererkrankung sein, die oft unbemerkt bleibt und keine Symptome verursacht. Daher ist es wichtig, die eigenen Leberwerte zu kennen und regelmäßig kontrollieren zu lassen, insbesondere bei Risikogruppen.
Lebererkrankungen oft unbemerkt – Leberwerte als Hinweisgeber nutzen
Die Leber spielt eine entscheidende Rolle im Körper und erfüllt zahlreiche lebenswichtige Funktionen. Bedauerlicherweise werden Lebererkrankungen oft zu spät erkannt, was die Behandlung erschwert. Aus diesem Grund legt der Deutsche Lebertag in diesem Jahr den Schwerpunkt auf das Wissen um die eigenen Leberwerte. Viele Lebererkrankungen können im frühen Stadium sehr gut behandelt oder durch Änderungen im Lebensstil positiv beeinflusst werden. Allerdings gibt es außer bei akuter Hepatitis kaum Symptome, die bereits im Frühstadium auf Leberschäden hinweisen. Daher ist eine frühzeitige Diagnose von großer Bedeutung, wie Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, betont.
Die Messung der Leberwerte im Blut ist ein entscheidender Faktor zur Erkennung von möglichen Störungen der Leberzellen und der Leberleistung. GPT, GOT und gGT sind dabei die wichtigsten zu analysierenden Leberenzymwerte. Eine einzelne Veränderung dieser Werte kann wenig aussagekräftig sein, jedoch deuten mehrere veränderte Werte auf eine mögliche Lebererkrankung hin. Eine sorgfältige Interpretation durch einen Facharzt ist daher unerlässlich.
Normalerweise werden die Leberwerte nicht routinemäßig überprüft. Es ist jedoch empfehlenswert, dass bestimmte Risikogruppen wie Diabetiker, übergewichtige Personen oder Menschen, die übermäßig Alkohol konsumieren, regelmäßig ihre Leberwerte überprüfen lassen. Seit Oktober 2021 bietet das Präventionsprogramm für gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren auch das einmalige Screening auf Hepatitis B und C an. Dadurch können bisher unentdeckte Infektionen erkannt und frühzeitig behandelt werden.
Eine unbehandelte Lebererkrankung kann zu ernsthaften Komplikationen wie Leberzirrhose und Leberzellkrebs führen. Um solche Risiken frühzeitig zu erkennen, wurde ein vielversprechender Index entwickelt. Dieser Index berücksichtigt verschiedene Faktoren wie Alter, Geschlecht, Blutzucker, Cholesterin, Anzahl der Blutplättchen und Leberwerte, um das individuelle Risiko für Zirrhose oder andere schwere Lebererkrankungen vorherzusagen. Durch die Identifizierung von Risikopatienten können präventive Maßnahmen ergriffen werden, um die Entwicklung von Lebererkrankungen zu verhindern und die Lebenserwartung der Betroffenen zu verbessern.
Der LiverRisk Score berechnet das individuelle Risiko für Komplikationen wie Leberzellkrebs anhand verschiedener Faktoren wie Alter, Geschlecht, Blutzucker, Cholesterin, Anzahl der Blutplättchen und Leberwerte. Durch die Analyse dieser Daten kann ein personalisiertes Risikoprofil erstellt werden, das gezielte Präventionsmaßnahmen wie regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung empfiehlt. Dadurch wird die Entwicklung von Lebererkrankungen verhindert und Krankenhausaufenthalte reduziert.
Die Deutsche Leberstiftung stellt eine informative Kurzbroschüre zum Thema „Leber und Leberwerte“ zur Verfügung. Zusätzlich dazu empfiehlt sie zwei Bücher: „Das große Kochbuch für die Leber“ mit einer Auswahl von 122 lebergesunden Rezepten und hilfreichen Küchentipps sowie „Das Leber-Buch“, das leicht verständlich über die Funktionen der Leber, verschiedene Lebererkrankungen, Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten informiert.
Das Wissen über die eigene Lebergesundheit spielt eine entscheidende Rolle, da es die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Lebererkrankungen ermöglicht. Der LiverRisk Score ist ein vielversprechendes Instrument, das zusätzliche Möglichkeiten zur Vorhersage von Lebererkrankungen bietet und somit die Lebenserwartung der Betroffenen verbessern kann.
Durch eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für Lebererkrankungen verringert werden. Die Deutsche Leberstiftung setzt sich dafür ein, das Bewusstsein für die Lebergesundheit zu stärken und unterstützt Betroffene mit informativen Materialien und Büchern.
Die Investition in Wissen über die Lebergesundheit ist eine Investition in unsere eigene Gesundheit und Lebensqualität. Indem wir uns über die Funktionen der Leber informieren und unsere Leberwerte überprüfen lassen, können wir frühzeitig mögliche Lebererkrankungen erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf riskante Verhaltensweisen wie übermäßigen Alkoholkonsum tragen dazu bei, die Lebergesundheit zu erhalten und unsere allgemeine Gesundheit zu fördern.