Welche Versicherungen sind besonders wichtig?

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Inzwischen gibt es unzählige Versicherungen, mit denen Sie sämtliche Eventualitäten absichern können. Beinahe für jede Lebenssituation gibt es eine Versicherung, aber gegen welche Gefahren kann man sich genau versichern?

Welche Versicherungen braucht man und welche nicht?

Pauschal zu sagen diese Versicherungen braucht man: Ist unsinnig. Jede Leben Situation ist anders. Um nicht unnötig viel Geld für Versicherungsbeiträge ausgeben zu müssen, sollte zunächst geklärt werden, welche Versicherungen überhaupt erforderlich sind.

Das Gebäude richtig versichern

Das Wichtigste ist immer, das eigene Haus ausreichend abzusichern. Da wäre zunächst das Gebäude zu nennen. Wohnen Sie in einem eigenen Haus, dann brauchen Sie auf jeden Fall eine Versicherung, die Schäden durch Feuer und Sturm absichert. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Brandschaden entsteht, ist zwar in der heutigen Zeit nicht mehr so hoch wie vor einigen Jahrzehnten, aber trotzdem ist eine Feuerversicherung sinnvoll.

Manchmal reicht schon ein kleiner Brandherd aus, um die Wohnung unbewohnbar zu machen. Ist ein kleines Feuer in der Wohnung schnell mit einem Feuerlöscher unter Kontrolle gebracht und gelöscht worden, gibt es trotzdem noch Schäden durch den Ruß. Dieser zieht durch das gesamte Haus und lässt sich meistens nicht so einfach absaugen oder mit anderen Mitteln beseitigen. Eine professionelle Reinigung kann sehr schnell einen fünfstelligen Betrag verursachen.

Sturmschäden treten in der letzten Zeit vermehrt auf, weil es immer häufiger starke Stürme und manchmal sogar Orkane gibt. Diese können an jedem Gebäude enorme Schäden anrichten. Wohnen Sie in der Nähe eines Gewässers, wäre auch eine Elementarversicherung sinnvoll. Diese greift immer dann, wenn Wassermassen in das Gebäude eindringen und dort zu Schäden führen. Eine Elementarversicherung sichert zudem Schäden gegen andere natürliche Bedrohungen wie Lawinen oder Erdbeben ab.

Oftmals sind Schäden, die durch Überspannungen aufgetreten sind, in einer Feuerversicherung integriert. Das ist sehr wichtig, weil durch ein Gewitter sensible Elektrogeräte stark beschädigt werden können. Deshalb sollten Sie immer darauf achten, dass eine solche Absicherung enthalten ist. Manchmal ist eine solche Versicherung, aber auch Bestandteil einer Hausratversicherung.

Das Wichtigste ist immer, das eigene Haus ausreichend abzusichern. ( Foto: Adobe Stock - ivandanru )

Das Wichtigste ist immer, das eigene Haus ausreichend abzusichern. ( Foto: Adobe Stock – ivandanru )

 

Die Wohnung versichern (Video)

Eine Gebäudeversicherung ist nur für den Besitzer einer Immobilie interessant und wichtig. Aber auch Bewohner von Mietwohnungen müssen ihren gesamten Hausrat gegen Schäden aller Art absichern. Dafür gibt es die sogenannte Hausratversicherung. Falls es zu einem Brand- oder Wasserschaden in der Wohnung kommt, ersetzt die Versicherung sämtliche Teile, die dadurch beschädigt wurden. Dabei geht es nicht nur um die Möbel.

Auch Bodenbeläge, Gardinen und Tapeten sind mit in einer Hausratversicherung inbegriffen. Dazu gehören selbstverständlich auch die Kosten für den Maler oder für den Parkettleger. Nicht nur die beschädigten Komponenten werden erstattet, sondern auch die komplette Instandsetzung.

Video: Wenn Versicherungen beim Schadensfall sparen

Die Haftpflichtversicherung für die ganze Familie

Auf jeden Fall sollte auch eine Haftpflichtversicherung für die Familie abgeschlossen werden. Das ist wichtig, weil es jedem Menschen passieren kann, dass er versehentlich einen Schaden anrichtet.

Mitunter können schon kleine Unachtsamkeiten teure Schäden verursachen. In einem Geschäft könnte Ihnen vielleicht ein teurer Gegenstand bei einer genauen Betrachtung aus der Hand rutschen. Es kann auch passieren, dass jemand mit einem Einkaufswagen angerempelt wird und die Person stolpert und sich verletzt. Im Alltag gibt es unzählige Situationen, in denen Missgeschicke passieren können.

In einer privaten Haftpflichtversicherung sind normalerweise sämtliche Familienmitglieder, die in dem Haushalt leben, versichert. Das ist sehr vorteilhaft, weil dadurch auch gleichzeitig Schäden abgesichert sind, die von Kindern angerichtet wurden.

Da wäre der berühmte Fußball zu nennen, der beim Nachbarn in der Fensterscheibe landet. Die Reparaturkosten werden dann von dem Versicherungsunternehmen übernommen. Dadurch brauchen sich Eltern nicht mehr ganz so viele Sorgen zu machen. Da stellt sich dann aber gleich die Frage, ab wann Kinder für ihr Handeln verantwortlich gemacht werden können.

Grundsätzlich gibt es eine grobe Einteilung:

  • Bis zum siebenten Lebensjahr sind Kinder nicht deliktfähig
  • Sind die Kinder älter als sieben Jahre, sind sie bedingt deliktfähig
  • Kinder können auch später haftbar sein, wenn sie ihr Handeln noch nicht einsehen können
  • Im Straßenverkehr gilt die Haftung erst ab zehn Jahren

Eine Rechtsschutzversicherung ist ebenfalls wichtig

In einer Rechtsschutzversicherung sind in der Regel ebenfalls sämtliche Familienmitglieder, die im selben Haushalt leben, abgesichert. Eine solche Versicherung benötigt eigentlich jeder. Die Beiträge sind zumeist moderat und der Nutzen im Bedarfsfall enorm. Wichtig dabei ist, dass eine Rechtsschutzversicherung ohne Wartezeit abgeschlossen wird.

Bei vielen Anbietern greift der Versicherungsschutz erst nach einer Beitragszahlung einiger Monate oder Jahre. Während dieses Zeitraums können die Versicherungsleistungen noch nicht in Anspruch genommen werden. Es ist ärgerlich, wenn Beiträge bezahlt werden müssen, ohne dass es dafür eine Gegenleistung gibt.

Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten, die in einem Rechtsstreit für einen Anwalt zu zahlen sind. Falls der Rechtsanwalt spezielle Gutachten in Auftrag geben muss, werden auch dafür die Kosten übernommen. Welche Leistungen im Einzelfall bezahlt werden, steht im jeweiligen Versicherungsvertrag. Vor dem Abschluss sollten Sie sich die Konditionen genau ansehen. Eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen, lohnt sich auf jeden Fall.

Ein Durchschnittsverdiener kann sich ohne eine solche Versicherung keine anwaltlichen Tätigkeiten mehr leisten. Schon für ein einfaches Beratungsgespräch fallen bis zu 400 Euro an. Muss der Rechtsanwalt dann auch noch einige Briefe schreiben oder andere Tätigkeiten ausüben, summieren sich die Kosten recht schnell. Wer keine Rechtsschutzversicherung hat, kann kaum noch sein eigenes Recht durchsetzen.

Es kann jederzeit passieren, dass Sie eine Rechtsschutzversicherung benötigen. Typische Beispiele sind Ärger mit dem Vermieter oder die Kostenerstattung für einen unverschuldeten Verkehrsunfall. Zu den weiteren häufigen Rechtsstreitigkeiten gehören Ärger mit Verträgen oder mit Garantieforderungen. Es gibt natürlich noch viele weitere Situationen im Leben, in denen Ihnen Unrecht angetan werden kann. Dann ist es immer vorteilhaft, wenn Sie sich einen juristischen Beistand leisten können. Deshalb ist eine Rechtsschutzversicherung besonders hilfreich.

In einer Rechtsschutzversicherung sind in der Regel ebenfalls sämtliche Familienmitglieder, die im selben Haushalt leben, abgesichert. ( Foto: Adobe Stock -  Markus Bormann  )

In einer Rechtsschutzversicherung sind in der Regel ebenfalls sämtliche Familienmitglieder, die im selben Haushalt leben, abgesichert. ( Foto: Adobe Stock – Markus Bormann )

 

Mit einer Lebensversicherung die Familie absichern

Haben Sie sich schon Gedanken darüber gemacht, was aus Ihrer Familie wird, wenn Ihnen plötzlich etwas zustößt? Sobald ein Einkommen wegfällt, wird es für die Hinterbliebenen schwer, über die Runden zu kommen. Mit einer Lebensversicherung können Sie zumindest die finanziellen Folgen Ihrer Familie lindern. Es gibt jedoch zwei unterschiedliche Arten von Lebensversicherungen. Diese werden Risiko- und Kapitallebensversicherung bezeichnet.

Die Beiträge für eine Risikolebensversicherung sind nicht sehr hoch. Der Leistungsfall tritt ein, wenn der Versicherungsnehmer durch einen Unfall oder in Folge einer Krankheit verstirbt. Im Gegensatz zu einer Kapitallebensversicherung wird jedoch kein Kapital angespart. Die Beiträge für eine Kapitallebensversicherung sind zumeist etwas höher. Auch diese Versicherung bezahlt im Todesfall einen zuvor vereinbarten Betrag.

Zusätzlich kann ein Betrag mit Abschluss des 60. Oder 65. Lebensjahres vereinbart werden. Deshalb dient eine Kapitallebensversicherung gleichzeitig als Vorsorge für den Renteneintritt. Sie können sich damit dann einen lang ersehnten Wunsch erfüllen. Vielleicht profitieren Sie auch in anderer Form von dem finanziellen Polster, weil die Rentenzahlungen in der Regel niedriger ausfallen als die üblichen Gehaltszahlungen.

Die Beiträge für eine Risikolebensversicherung sind nicht sehr hoch. Der Leistungsfall tritt ein, wenn der Versicherungsnehmer durch einen Unfall oder in Folge einer Krankheit verstirbt. ( Foto: Adobe Stock -  Olena )

Die Beiträge für eine Risikolebensversicherung sind nicht sehr hoch. Der Leistungsfall tritt ein, wenn der Versicherungsnehmer durch einen Unfall oder in Folge einer Krankheit verstirbt. ( Foto: Adobe Stock – Olena )

 

Finanzielle Absicherung durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung

Jeder versicherungspflichtige Arbeitnehmer hat im Falle einer schweren Erkrankung einen Anspruch auf die sogenannte Berufsunfähigkeitsrente. Diese gesetzliche Leistung wird dann bezahlt, wenn sich die Gesundheit des Betroffenen nicht wieder so weit herstellen lässt, dass er seinen Beruf weiterhin ausüben kann. Das Problem dabei ist jedoch, dass die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente bei Weitem nicht zum Leben ausreicht.

Aus diesem Grund kann sich jeder Mensch auch zusätzlich privat gegen eine Berufsunfähigkeit versichern. Sobald im medizinisches Gutachten festgestellt wird, dass sich die Arbeitsfähigkeit nicht wieder im vollen Umfang herstellen lässt, erhält die versicherte Person neben der gesetzlichen Leistung noch eine finanzielle Leistung aus der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung. Dadurch kann der bisherige Lebensstandard beibehalten werden.

Video: Vorsicht vor fatalen Fehlern bei der Berufsunfähigkeitsversicherung | Marktcheck SWR

Die private Unfallversicherung

Am Arbeitsplatz ist jeder Arbeitnehmer durch die gesetzliche Unfallversicherung des Arbeitgebers gegen Arbeitsunfälle versichert. Diese greift jedoch nur bei Unfällen, die unmittelbar mit der Arbeit zu tun haben. Wer in der Freizeit einen Unfall erleidet, ist überhaupt nicht abgesichert. In solchen Fällen erweist sich eine private Unfallversicherung als hilfreich.

Diese übernimmt mitunter folgende Leistungen:

  • Krankenhaustagegeld
  • Verdienstausfall
  • Kosten für Haushaltsführung
  • Kosten für Kinderbetreuung

Falls Ihnen bei privaten Aktivitäten ein Unfall passiert, werden die Kinder weiterhin versorgt und müssen nicht darunter leiden.

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